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Gryllomorpha dalmatina

(Ocskay, 1832)

(Ocskay, 1832)

DE:

Stumme Grille

EN:

Common Crevice-cricket

FR:

Le Grillon des bastides

IT:

Grillo delle cantine

Grillo attero delle case

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

Acheta aptera Herrich-Schäffer, 1838 | Gryllomorpha fasciata Fieber, 1853 | Gryllomorpha pieperi Harz, 1979 | Gryllomorpha longicauda Finot, 1897

Morphologie

Gryllomorpha dalmatina ist ocker bis bräunlich gefärbt mit dunkelbrauner Fleckenzeichnung. Auf dem Kopf befinden sich zwei dunkle Flecken zwischen den Augen. Auf dem Halsschild sind vier Flecken meistens so angeordnet, dass ein mehr oder weniger deutliches Kreuz entsteht. Auf der Rückenmitte ist oft eine schmale, helle Linie angedeutet, die dunkel gesäumt bis zum Hinterleibsende verläuft. Die langen Fühler sind etwa 3x so lang wie der Körper. Stirn und Halsschildrand sind meist borstig behaart. Die Flügel sind vollständig reduziert, so dass nicht einmal Flügelanlagen erkennbar sind. Die hellen Hinterbeine weisen sowohl innen als auch aussen kräftige, dunkle Flecken auf. Die langen Cerci beider Geschlechter sind behaart und unbezahnt. Die weibliche Legeröhre ist schmal, gerade oder leicht nach unten gebogen und weist eine lanzenartige, abgeflacht Spitze auf.

  • ♂ 15-18 mm
  • ♀ 16-19 mm
  • Ovipositor 12-17 mm

Gesang

Da Gryllomorpha dalmatina flügellos ist, erzeugt sie keinen Gesang. Von den Männchen ist bekannt, dass sie mit dem Hinterleib trommeln können, um die Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Das dabei entstehende Geräusch ist leise und vom Substrat abhängig. Wir konnten dieses Verhalten noch nie beobachten.


Verbreitung

In Südeuropa ist Gryllomorpha dalmatina weit verbreitet und kommt von Spanien über Südfrankreich und ganz Italien bis auf den Balkan vor. Im Südosten reicht das Verbreitungsgebiet bis Griechenland und in die Türkei. In der Schweiz ist das Vorkommen auf das Tessin beschränkt. Das Hauptvorkommen befindet sich nördlich der Magadinoebene und erstreckt sich ins Maggiatal. Aber auch aus dem Südtessin (Ponte Tresa) ist die Art neustens bekannt. Ein Fund im Wallis ist auf Einschleppung zurück zu führen.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Gryllomorpha dalmatina kann das ganze Jahr über beobachtet werden. Die meisten Sichtungen erfolgten im Herbst.
Dies ist wohl auf die Aktivität der Heuschreckenkundler zurück zu führen, die vorwiegend zu dieser Jahreszeit unterwegs sind. Die Art ist nachtaktiv und wird erst bei völliger Dunkelheit aktiv.


Lebensraum

Gryllomorpha dalmatina besiedelt Steinmauern, alte Gebäude, Keller oder Garagen. In der Schweiz hält sie sich meist in der Nähe menschlicher Siedlungen auf. Besonders die Larven halten sich gerne auch unter Steinen oder im Falllaub auf.


Gefährdung & Schutz

Gryllomorpha dalmatina wurde nicht auf ihre Gefährdung untersucht. Die Funde der letzten Jahre deuten aber darauf hin, dass die Art im Tessin weiter verbreitet ist, als bisher bekannt. Da sie nachtaktiv und stumm ist, wird sie gerne übersehen.

Rote Listen
  • CH:
    NE (Nicht beurteilt)
  • DE:
    Abwesend
  • AT:
    Abwesend
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Aufgrund der Farbe und der fehlenden Flügel ist Gryllomorpha dalmatina unverkennbar. Ähnlich sehen ihr Emodicogryllus bordigalensis, und Melanogryllus desertus die jedoch über Flügel verfügen. Die Larven unterscheiden sich anhand des hellen Querbandes auf der Stirn. Acheta domesticus ist farblich ähnlich, verfügt jedoch ebenfalls über Flügel und ein helles Querband auf der Stirn.

Eumodicogryllus bordigalensis

Acheta domesticus

Melanogryllus desertus