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Omocestus viridulus

(Linnaeus, 1758)

(Linnaeus, 1758)

DE:

Bunter Grashüpfer

EN:

Common Green Grasshopper

FR:

Le Criquet verdelet

IT:

Omocesto verde

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

Locusta aprica Stephens, 1835 | Gryllus dimidiatus Thunberg, 1815 | Gryllus marginalis Thunberg, 1815 | Gryllus ventralis Zetterstedt, 1821 | Acrydium nigroterminatum De Geer, 1793 | Acrydium rufomarginatum De Geer, 1773 | Omocestus viridulus variety rufoviolaceus Schirmer, 1913 | Omocestus viridulus variety unicolor Schirmer, 1913

Morphologie

Die Grundfarbe von Omocestus viridulus variiert von graubraun über gelb- bis olivgrün. Die Hinterleibssegmente sind an der Basis schwarz und lediglich an den Rändern hell gesäumt. Das Hinterleibsende ist dunkel bis schwarz. Die Weibchen sind auf der Körperseite oft bräunlich und auf der Rückenseite grünlich gefärbt. Die hellen Halsschild-Seitenkiele sind in der Regel schwarz gesäumt und im ersten Viertel mässig stark nach innen gebogen. Der Abstand zwischen den Halsschild-Seitenkielen ist an der schmalsten Stelle etwa halb so gross wie an der breitesten Stelle am Halsschild-Hinterrand. Die dunklen Flügel erreichen beim Weibchen die Hinterknie, beim Männchen überragen sie die Hinterknie leicht. Bei den Weibchen verläuft an der Flügelbasis oft ein heller Längsstreifen. Das aufgehellte Stigma liegt im dritten Viertel des Flügels, tritt aber farblich nie so markant in Erscheinung wie bei Stenobothrus lineatus.

  • ♂ 13-17 mm
  • ♀ 17-22 mm

Gesang

Der mässig laute Spontangesang von Omocestus viridulus gehört zur typischen Geräuschkulisse einer Alpweide. Er besteht aus einem bis zu 40 s andauernden Vers, der unhörbar mit kleinen Bewegungen der Schenkel beginnt und die maximale Lautstärke noch vor dem ersten Versdrittel erreicht. Die Verse enden abrupt oder klingen mit ein paar wenigen leiseren Silben aus. Die einzelnen Silben werden bei hohen Temperaturen 15-20 Mal pro s wiederholt, bei tiefen Temperaturen sinkt die Rate auf 9 Silben pro s. Der Werbegesang ist leiser, folgt einer komplexen Folge von Beinbewegungen und kann sich über mehrere Minuten hinziehen.

Spontangesang von Omocestus viridulus - CH, GR, Lenzerheide, 20 °C, sonnig, dunstig.

Spontangesang von Omocestus viridulus - CH, GR, Lenzerheide, 20 °C, bewölkt.

Werbegesang von Omocestus viridulus. Vollständige Aufnahme einer typischen Werbegesangssequenz. Ein Vers wird mit «tick»-Lauten (Tibienschleudern) eingeleitet. Man beachte den hohen Nebenton während des Verses. Er endet mit leiseren, raschelnden Silben, die wiederum von «tick»-Lauten der Hinterschienen gefolgt werden - CH, VS, Bettmeralp, 22 °C, sonnig.

Anspringlaute von Omocestus viridulus. Das ♂ hat den Werbegesang geäussert und will sich mit dem ♀ verpaaren. Es springt auf das ♀ und äussert Anspringlaute - IT, Aostatal, Lago di Chamolé, 20 °C.

Video: Wolfgang Forstmeier

Verbreitung

Omocestus viridulus ist eine häufige und weit verbreitete Art, die von Spanien über Mitteleuropa bis Grossbritannien und Skandinavien vorkommt. In Asien reicht das Areal bis an die Pazifikküste. In Italien sind nur die Alpen und wenige Stellen in den Abruzzen besiedelt. In Südeuropa sind die Vorkommen auf höhere Lagen beschränkt. In der Schweiz ist Omocestus viridulus abgesehen vom Mittelland weit verbreitet und häufig. Auch in Deutschland ist die Art bis auf das norddeutsche Tiefland häufig.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Tiere können von Juni bis Oktober gefunden werden.
Im Tiefland ist Omocestus viridulus eine der frühesten Arten. Die Eier werden an der Basis von Gräsern, in den Wurzelfilz oder in den Boden abgelegt. Die Männchen durchlaufen 4, die Weibchen 5 Larvenstadien. Die Nahrung besteht vorwiegend aus Süssgräsern.


Lebensraum

Omocestus viridulus ist aufgrund der geringen Trockenheitsresistenz der Eier auf feuchte Standorte angewiesen. Besiedelt wird extensiv wie auch intensiv bewirtschaftetes Grünland. Feuchtwiesen, Flachmoore sowie frische bis mässig trockene Wiesen und Weiden zählen zu den bevorzugten Lebensräumen, dabei werden auch intensive Kleewiesen nicht gemieden. In höheren Lagen der Alpen lebt Omocestus viridulus auch in trockeneren Wiesen und Weiden. Als häufige Charakterart der Alpen und Voralpen besiedelt die Art in den südlichen Alpen Gebiete bis 3000 m.


Gefährdung & Schutz

Omocestus viridulus ist nicht gefährdet.

Rote Listen
  • CH:
    LC (Nicht gefährdet)
  • DE:
    * (Nicht gefährdet)
  • AT:
    LC (Nicht gefährdet)
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Omocestus viridulus kann mit Omocestus rufipes verwechselt werden. Beide Geschlechter von Omocestus rufipes sind auf der Körperseite dunkler gefärbt und das Hinterleibsende ist besonders bei den Männchen leuchtend rot. Die Bauchseite ist vom Kopf her in die Farben grün, gelb und rot unterteilt. Die Taster von Omocestus rufipes sind dunkel und nur an den Enden hell gefärbt. Die Weibchen von Omocestus viridulus gleichen sehr stark jenen von Stenobothrus lineatus. Beide Geschlechter von Stenobothrus lineatus unterscheiden sich deutlich durch das erweiterte, regelmässig quergeaderte Medialfeld. Beim Weibchen sind die Legeröhrenklappen gezähnt. Im US-Detektor kann der Gesang von Omocestus viridulus mit einer entfernt singenden Bicolorana bicolor verwechselt werden. Bei tiefen Temperaturen erinnern Spontan- und vor allem Werbegesang sehr stark an den Gesang von Gomphocerus sibiricus.

Omocestus rufipes

Omocestus haemorrhoidalis

Stenobothrus lineatus