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Chorthippus alticola

Ramme, 1921

Ramme, 1921

DE:

Höhengrashüpfer

EN:

Alpine Grasshopper

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

No synonym!

Morphologie

Chorthippus alticola erinnert stark an bunt gefärbte Tiere von Pseudochorthippus parallelus. Besonders im Westen des Verbreitungsgebiets können sehr bunte Tiere auftreten. Die Grundfarbe ist meist gelblich-braun bis grau-braun oder seltener grün. Die Halsschild-Seitenkiele sind relativ variabel, meist jedoch mässig stark nach innen geknickt und oft dunkel gesäumt. Bei den Männchen reichen die breiten Flügel etwas über die Mitte der Hinterschenkel hinaus, erreichen aber nie die Knie. Am Ende sind sie stumpf abgerundet. Die Länge der Flügel ist bei den Weibchen recht variabel, bedecken jedoch lediglich die ersten Hinterleibssegmente. Die Knie der Hinterbeine sind dunkel und die Hinterschienen gelblich bis rötlich gefärbt.

  • ♂ 14-16 mm
  • ♀ 20-22 mm

Gesang

Der Spontangesang von Chorthippus alticola erinnert etwas an jenem von Pseudochorthippus parallelus, bzw. vor allem an jenen von Pseudochorthippus montanus. Er besteht aus leicht anschwellenden, 8-15 s dauernden Versen, die in unregelmässigen Abständen vorgetragen werden. Der Klang ist rasselnder oder schabender und die Verse deutlich länger als bei Pseudochorthippus parallelus.

Zwei Verse aus dem Spontangesang von Chorthippus alticola. Im Hintergrund hört man zwei Männchen von Chorthippus brunneus beim Rivalengesang - AT, Kärnten, Bad Eisenkappel, 06.08.2021, A. Panrok

Ein Vers aus dem Spontangesang von Chorthippus alticola - AT, Kärnten, Bad Eisenkappel, 06.08.2021 (Aufnahme A. Panrok)

Ausschnitt aus einem Vers des Spontangesangs von Chorthippus alticola - AT, Kärnten, Bad Eisenkappel, 06.08.2021 (Aufnahme A. Panrok)

Einzelner Vers aus dem Spontangesang von Chorthippus alticola - AT, Kärnten, Bad Eisenkappel, 06.08.2021 (Aufnahme A. Panrok)

Ausschnitt aus dem Vers des Spontangesangs von Chorthippus alticola - AT, Kärnten, Bad Eisenkappel, 06.08.2021 (Aufnahme A. Panrok)

Spontangesang von Chorthippus alticola. Die Pausen zwischen den Versen wurden nachträglich verkürzt (Aufnahme Baudewijn Odé).

Video: Wolfgang Forstmeier

Verbreitung

Bei Chorthippus alticola handelt sich sich um einen Endemiten der italienisch-österreichisch-slowenischen Südalpen. Es werden dabei zwei Unterarten unterschieden, wobei sich das Verbreitungsgebiet der Nominatform Chorthippus alticola alticola südöstlich von Tirano über die Alpen der Lombardei, dem Trentino und dem Veneto erstreckt. Ein isoliertes Vorkommen befindet sich nördlich von Pordenone im Gebiet der Alpi Giulie (Friauli). Das östliche Verbreitungsgebiet befindet sich in den Julischen Alpen Sloweniens und den Karawanken in Österreich und Slowenien und wird von der Unterart Chorthippus alticola rammei (Obir-Grashüpfer) besiedelt. In Österreich kommt die Art entlang der Grenze zu Slowenien im Südosten Kärtnens vor. Die Höhenverbreitung ist für die Art charakteristisch und beschränkt sich auf Bereiche über 1000 m ü. M. Aus Österreich liegen Boebachtungen aus Höhen von über 2000 m vor.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Individuen von Chorthippus alticola können von Juli bis Oktober gefunden werden.


Lebensraum

Chorthppus alticola besiedelt strukturreiche Bergwiesen und Weiden, die eine dichte, tendenziell verfilzte Krautschicht mit Zwergsträuchern und häufig Felsaufschlüssen aufweisen. Auch auf stark verbuschtem Grünland oder auf Waldlichtungen mit einer gut entwickelten Krautschicht kann die Art gefunden werden. Viele Fundorte in den österreichischen Karawanken liegen in feinblockigen Schuttströmen mit oft eingesprengten Inseln alpinen Rasens und Zwergsträuchern.


Gefährdung & Schutz

Obwohl Chorthippus alticola ein relativ kleines Areal besiedelt, gilt die Art in Europa als nicht gefährdet, da ihre Lebensräume aktuell keiner Bedrohung ausgesetzt sind. Wie bei allen anderen Höhenspezialisten sind die Auswirkungen einer klimatischen Erwärmung auf die Art kaum prognostizierbar. Längerfristig stellt die Nutzungsaufgabe der Almwirtschaft eine Bedrohung dar, wenn das Grünland vom Wald überwachsen wird.

Rote Listen
  • CH:
    Abwesend
  • DE:
    Abwesend
  • AT:
    DD (Ungenügende Datengrundlage)
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Besonders wenn die Halsschild-Seitenkiele nicht deutlich nach innen geknickt sind, kann Chorthippus alticola mit Pseudochorthippus parallelus verwechselt werden. In der Regel sind die Halsschild-Seitenkiele bei Pseudochorthippus parallelus nur leicht nach innen gebogen (sie sind aber sehr variabel!), die Flügel sind schmaler und am Ende eher spitz abgerundet. Dasselbe gilt für Pseudochorthippus montanus, bei dem die Weibchen zusätzlich an den längeren Legeröhrenklappen zu erkennen sind.
Eine sehr ähnliche Art ist Chorthippus pullus, der sich bei beiden Geschlechtern durch die längeren Flügel unterscheidet, die beim Männchen die Hinterknie erreichen und beim Weibchen über die Mitte der Hinterschenkel reichen. Die Grundfarbe von Chorthippus pullus ist mehrheitlich gräulich bis bräunlich und vor allem sind die Hinterschienen leuchtend orange oder rot gefärbt, bei Chorthippus alticola sind diese meist gelblich und eher selten leicht rötlich.

Pseudochorthippus parallelus

Pseudochorthippus montanus

Chorthippus pullus