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Eupholidoptera schmidti

(Fieber, 1861)

(Fieber, 1861)

DE:

Schmidt's Grüne Strauchschrecke

EN:

Schmidt's Marbled Bush-cricket

FR:

La Decticelle magnifique

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

Eupholidoptera chabrieri kaltenbachi Adamovic, 1972

Morphologie

Eupholidoptera schmidti gleicht sehr stark der Schwesterart Eupholidoptera chabrieri. Die Grundfarbe ist meistens ein helles Grün, das manchmal leicht gräulich, bräunlich oder gelblich angehaucht sein kann. Von der Fühlerbasis über die Augen ist der Kopf mit einer breiten, schwarzen Seitenbinde versehen, die sich auf den Halsschild-Seiten fortsetzt. Der langgezogene Halsschild ist am Unterrand breit hell bis gelblich-orange gesäumt. Die schwarzen Flügel ragen beim Männchen wenige Millimeter über den Halsschild-Hinterrand hinaus. Beim Weibchen werden die Flügelschuppen vom Halsschild verdeckt. Das erste Hinterleibssegment ist schwarz gefärbt. Die Hinterschenkel sind sowohl auf der Aussenseite als auch teilweise auf der Innenseite mit einer schwarzen fischgrätenähnlichen Zeichnung versehen. Das 10. Hinterleibssegment (Tergum) ist beim Männchen schwarz, genauso wie die Cerci. Diese sind an der Basis mit einem kräftigen Innenzahn versehen und gegen das Ende leicht nach innen gebogen. Die Subgenitalplatte ist wie der Bauch gelblich und besitzt am Hinterrand 1-2 kleine Dornen sowie deutliche Styli. Die Titillatoren sind an der Basis breit und die schlanken Spitzen divergieren am Ende auseinander. In Seitenansicht sind die Enden der Titillatoren deutlich nach oben gebogen. Die Legeröhre des Weibchens ist nur leicht nach oben gebogen. Die Subgenitalplatte ist beim Weibchen länger als breit und am Ende mehr oder weniger abgerundet.

  • ♂ 23-26 mm
  • ♀ 26-28 mm
  • Ovipositor 21-22 mm

Gesang

Der Gesang von Eupholidoptera schmidti gleicht jenem von Eupholidoptera chabrieri und besteht aus mehr oder weniger regelmässig aneinandergereihten Einzelsilben, die im Abstand von 0.5-2 s geäussert werden. Sowohl die Länge der Einzelsilben als auch die Folge und Anzahl der Einzelsilben ist sehr variabel. Die höchste Gesangsaktivität wird in der Abenddämmerung und nachts erreicht, wobei Einzelsilben über längere Dauer aneinandergereiht werden. Am Tag werden lediglich einzelne Silben in unregelmässigen Abständen und sehr langen Unterbrüchen dazwischen geäussert. 

Spontangesang von Eupholidoptera schmidti. Im Hintergrund sind Oecanthus pellucens, Pholidoptera griseoaptera und ein Waldkauz (Strix aluco) zu hören - IT, Venetien, Isola Vicentina, 01.09.2006

Spontangesang von Eupholidoptera schmidti, Aufnahme mit dem Ultraschall-Detektor - IT, Venetien, Isola Vicentina, 01.09.2006

Video: Wolfgang Forstmeier

Verbreitung

Eupholidoptera schmidti ist eine südosteuropäische Art. Im Westen kommt sie in Nordostitalien bis in die Umgebung von Bologna vor. Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich entlang der Adriaküste Richtung Süden bis ins Pindos-Gebirge in Nordgriechenland. Die südlichsten Funde liegen aus der Umgebung um Ionnina vor. Richtung Osten erreicht die Art über den Balkan Westrumänien und den Westen Bulgariens. In Österreich wurde Eupholidoptera schmidti seit längerem für Kärnten erwartet, da dort das Verbreitungsgebiet nahe an die österreichische Grenze heran reicht. 2011 wurde die Art jedoch völlig unerwartet bei Mödling in Niederösterreich entdeckt. Es gilt als gesichert, dass sie dort eingeschleppt wurde. Seit dieser Entdeckung konnten auch im Stadtgebiet von Wien mehrere Vorkommen mit teils hohen Individuendichten festgestellt werden. Eupholidoptera schmidti bevorzugt die Ebene und das Hügelland. Im Gebirge kommt die Art bis in Höhen von knapp 1000 m vor.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Individuen von Eupholidoptera schmidti können von Mitte Juni bis Oktober beobachtet werden. Die Tiere sitzen fast immer sehr gut getarnt im Buschwerk oder auf niederen Bäumen und sind dadurch schwer zu entdecken. Bei Störungen suchen sie rasch Deckung im Gebüsch oder machen sich mit wilden Sprüngen davon. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten bestehen morgens, wenn sich die Tiere in der Sonne aufwärmen oder nach einem Regenschauer.


Lebensraum

Eupholidoptera schmidti ist eine typische Strauchschrecke und besiedelt gebüschreiche Lebensräume. Die Art ist an Waldrändern, in Waldlichtungen, gebüschreichem Grünland (Wiesen und Weiden) sowie in Gärten und Parkanlagen anzutreffen. Bevorzugt werden wechselfeuchte bis leicht feuchte Habitate.


Gefährdung & Schutz

Eupholidoptera schmidti ist im Hauptverbreitungsgebiet häufig und aufgrund der Lebensraumansprüche nicht gefährdet.

Rote Listen
  • CH:
    Abwesend
  • DE:
    Abwesend
  • AT:
    NE (Nicht beurteilt)
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Äusserlich kann Eupholidoptera schmidti nicht sicher von der sehr ähnlichen Eupholidotpera chabrieri unterschieden werden. Geografisch sind die beiden Arten jedoch klar getrennt. Eupholidoptera chabrieri besiedelt Südwesteuropa mit Südfrankreich und Westitalien. Einzig in der Umgebung von Bologna scheinen sich die beiden Verbreitungsgebiete zu treffen. Auf dem Balkan und in Italien kommen weitere Arten der Gattung Eupholidoptera vor, die sich alle sehr ähnlich sind. Die Pholidoptera-Arten unterscheiden sich farblich dadurch, dass die Grundfarbe mehrheitlich bräunlich bis gräulich ist und keine intensiven Grüntöne wie bei Eupholidoptera vorkommen. Zudem ist der Halsschild bei den Pholidoptera-Arten weniger stark nach hinten verlängert.

Eupholidoptera chabrieri

Pholidoptera littoralis

Pholidoptera fallax

Pholidoptera aptera