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Pachytrachis gracilis

(Brunner von Wattenwyl, 1861)

(Brunner von Wattenwyl, 1861)

DE:

Zierliche Südschrecke

EN:

Graceful Bush-cricket

FR:

La Decticelle gracile

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

Thamnotrizon gracilis Brunner von Wattenwyl, 1861

Morphologie

Die Grundfarbe von Pachytrachis gracilis ist auf der Körperoberseite graubraun bis rötlich-braun. Gegen die Bauchseite geht die Färbung meist fliessend in einen hellen Grauton über. Bei frisch ausgewachsenen Tieren und Larven sind auf der Körperunterseite Grüntöne dominant. Von den Fühlerbasen verläuft ein dunkles Band über den Halsschild und verblasst meist gegen die Hinterleibsmitte. Die Halsschild-Seitenlappen sind dunkel und weisen am Unterrand eine scharf abgegrenzte, helle Binde auf. Die dunklen Flügel sind hell geadert. Bei den Männchen entspricht der sichtbare Teil der Vorderflügel etwa der halben Halsschildlänge. Die Flügel der Weibchen sind zu kleinen Flügelschuppen reduziert, die sich auf dem Rücken nicht überlappen und höchstens wenige Millimeter seitlich über den Halsschildrand hinaus ragen. Die langen, fingerförmigen Cerci der Männchen sind gerade und in der Mitte leicht verengt, die Enden sind stumpf. Die etwa körperlange Legeröhre der Weibchen ist leicht nach oben gebogen. Die Subgenitalplatte ist v-förmig ausgeschnitten und die Enden laufen in feine, dornenartige Fortsätze aus.

  • ♂ 14-18 mm
  • ♀ 17-20 mm
  • Ovipositor 12-17 mm

Gesang

Der leise Gesang besteht aus kurzen Versen, die in mehr oder weniger regelmässigen Abständen aneinandergereiht und nur nachts erzeugt werden. Die Verse bestehen meist aus 5 Silben (4-6), wobei sie ca. alle 2-5 s geäussert werden. Es ist sowohl das Öffnen als auch das Schliessen der Flügel lauthaft. Ein Vers klingt wie "z-z-z-z-z" und erinnert an das Geräusch einer Gewehrsalve. Der Gesang ist leise und nur über wenige Meter weit zu hören. Er unterscheidet sich damit sehr von demjenigen von Pachytrachis striolatus.

Spontangesang von Pachytrachis gracilis - AT, Kärnten, Villach, 20.09.2016

Vier Verse aus dem Spontangesang von Pachytrachis gracilis - AT, Kärnten, Villach, 20.09.2016

Einzelner Vers, bestehend aus 5 Silben, aus dem Spontangesan von Pachytrachis gracilis - AT, Kärnten, Villach, 20.09.2016

Video: Wolfgang Forstmeier

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet von Pachytrachis gracilis reicht vom Nordosten Italiens über Südösterreich bis in die Schwarzmeer-Region im Osten. Im Südosten wird der gesamte Balkan bis in den Norden Griechenlands und den Nordwesten der Türkei besiedelt.
In Österreich ist die Art in Kärnten und der Steiermark anzutreffen. Wenige isolierte Vorkommen sind aus dem Burgenland bekannt. Die Höhenverbreitung erstreckt sich von der Ebene bis über 1800 m ü. M. im Gebirge.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Tiere von Pachytrachis gracilis können von Ende Juni bis Oktober beobachtet werden.


Lebensraum

Pachytrachis gracilis besiedelt gut besonnte und trockene bis wechselfeuchte Säume und Übergangsbereiche zwischen Offenland und Wald. Eine gut entwickelte bis wüchsige Krautschicht ist für das Vorkommen der Art eine wichtige Voraussetzung. In verbuschenden Magerwiesen kann die Art oft in grosser Anzahl beobachtet werden.


Gefährdung & Schutz

Im gesamteuropäischen Verbreitungsgebiet gilt Pachytrachis gracilis als nicht gefährdet. In Österreich wurde die Art als verletzlich eingestuft. Am nördlichen Verbreitungsrand ist der Lebensraumverlust von Pachytrachis gracilis besonders auf die Nutzungsaufgabe an sonnenexponierten und mageren Standorten zurück zu führen. Durch das Aufkommen von Wald bzw. das Aufforsten von Flächen geht wertvoller Lebensraum verloren. Daneben kann ebenfalls die Intensivierung der Landnutzung zu Lebensraumverlust führen.

Rote Listen
  • CH:
    Abwesend
  • DE:
    Abwesend
  • AT:
    VU (Verletzlich)
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Die nahe verwandete Art Pachytrachis striolatus ist etwas grösser und häufig kontrastreicher gezeichnet. Die Cerci der Männchen sind leicht nach innen gebogen und die Legeröhre der Weibchen ist etwas nach unten gebogen. Die Larven von Pachytrachis striolatus lassen sich anhand der charakteristischen hellen Linien über den Rücken von Pachytrachis gracilis unterscheiden. Südlich von Split in Kroatien ist mit Pachytrachis frater eine weitere ähnliche Art bekannt. Für Verwechslungen sorgen z.B. auch die Arten der Gattung Pholidoptera. Diese sind grösser, die männlichen Cerci sind an der Basis verdickt und besitzen einen kräftigen basalen Innenzahn.

Pachytrachis striolatus

Pholidoptera fallax

Pholidoptera littoralis

Pholidoptera griseoaptera