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Poecilimon intermedius

(Fieber, 1853)

(Fieber, 1853)

DE:

Mittlere Buntschrecke

EN:

Intermediate Bright Bush-cricket

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

No synonym!

Morphologie

Poecilimon intermedius ist eine typische Vertreterin der Gattung Poecilimon und wird der Poecilimon ampliatus-Gruppe zugeordnet. Es ist die einzige Art der Gattung, von der in Europa ausschliesslich Weibchen existieren. Die Grundfarbe von Poecilimon intermedius ist ein helles Grün mit zarter Punktierung. Vom Auge verläuft eine helle Linie über das Halsschild und den Hinterleib bis zur Basis der rötlichen, kegelförmig Cerci. Eine weitere sehr feine, helle Linie verläuft vom Stirngipfel über den Halsschild auf die ersten Hinterleibssegmente. Diese hellen Linien können auf dem unten hell gesäumten Halsschild rötlich gerandet sein. Die Ränder der ersten Rückensegmente sind in der Mitte als sehr feiner Kiel leicht vorspringend und hell gezeichnet. Die rudimentären Vorderflügel werden vom Halsschild vollständig verdeckt. Die schlanke Legeröhre ist gattungstypisch geformt: am Unterrand gerade, das Ende gesägt und nach oben gebogen. Sie ist ungefähr so lang wie Kopf und Halsschild zusammen.

  • ♀ 14-20 mm
  • Ovipositor 7-8,5 mm

Gesang

Aufgrund der reduziereten Flügel stridulieren die Weibchen von Poecilimon intermedius nicht. Eine Kommunikation scheint aufgrund der gleichgeschlechtlichen Fortpflanzung auch nicht nötig.


Verbreitung

Poecilimon intermedius ist vom östlichen Mitteleuropa bis weit nach Mittelasien verbreitet. Die westlichsten Vorkommen befinden sich im Südosten der Tschechischen Republik, in Ostösterreich, in der Slowakei und in Ungarn. Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich von Moldawien Richtung Osten. In Österreich ist die Art bisher nur von zwei Standorten bekannt, deren Vorkommen erst 2008 bzw. 2014 entdeckt wurden: Einerseits auf den Pischelsdorfer Fischawiesen bei Ebergassing (Niederösterreich) sowie im Burgenland im Gebiet der Rohrbacher Teichwiesen im Mattersburger Hügelland.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Tiere von Poecilimon intermedius findet man von Mitte Juni bis Ende Juli.
Von Poecilimon intermedius sind aus Europa bisher nur weibliche Tiere bekannt und auch aus dem restlichen Verbreitungsgebiet liegen nur sehr wenige Einzelnachweise von Männchen vor. Die Art pflanzt sich also in Österreich parthenogenetisch (gleichgeschlechtlich) fort. Die Weibchen können oft beim exponierten Sonnen auf Pflanzenblüten beobachtet werden. Sie verlassen sich dabei auf ihre Tarnung und fliehen kaum. Trotzdem kann der Nachweis dieser Art bisweilen schwierig sein, da sie oft in nur geringen Individuendichten vorkommt und keine Gesänge von sich gibt, die das Entdecken erleichtern würden. Oft findet man die Tiere in Bereichen mit einem erhöhten Blütenangebot (Skabiosen, Witwenblumen, Gelbem Labkraut und Betonien).


Lebensraum

Poecilimon intermedius ist aus mässig feuchten bis trockenen, steppenartigen Wiesen und Waldlichtungen bekannt. An beiden Fundorten in Österreich besiedelt die Art langgrasige, blütenreiche Magerwiesen in einem Feuchtwiesenkomplex.


Gefährdung & Schutz

Aufgrund des ausgedehnten Verbreitungsgebiets im Osten gilt die Art auf europäischer Ebene als nicht gefährdet. Für Österreich liegt gegenwärtig keine Einstufung der Gefährdung vor, da Poecilimon intermedius erst nach Fertigstellung der aktuellen Roten Liste entdeckt wurde. Als Gefährdungsursachen sind vorwiegend die Intensivierung sowie längerfristig die Nutzungsaufgabe von Grünlandflächen zu nennen. Insbesondere der Schnittzeitpunkt und die Art der Mahd dürften entscheidende Faktoren sein. Eine Mahd im Mai oder Juni dürfte für die immobile Art fatale Folgen haben, ebenso der Einsatz von Trommelmähwerken. Zu empfehlen ist die Mahd ab Mitte Juli mit einem Mähbalken.

Rote Listen
  • CH:
    Abwesend
  • DE:
    Abwesend
  • AT:
    NE (Nicht beurteilt)
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Poecilimon intermedius kann mit anderen Arten der Gattungen Poecilimon, Isophya und Barbitistes verwechselt werden. Im Vergleich mit ähnlichen Arten der Gattungen Poecilimon, Isophya und Barbitistes ist Poecilimon intermedius relativ klein und zierlich und lebt in Wiesen und nihct im Gebüsch. Wenigstens im Osten Österreichs sind alle Arten aus den genannten Gattungen deutlich grösser und plumper im Habitus und die Flügel ragen mindestens leicht unter dem Halsschild hervor. Die Arten der Gattung Leptophyes unterscheiden sich anhand der geringen Grösse und Form der Legeröhre. Diese ist nach oben gebogen, spitz auslaufend und an der Spitze nur sehr schwach gesägt. In den Pischelsdorfer Wiesen ähnelt Poecilimon intermedius am ehesten Leptophyes albovittata, deren Weibchen eine zugespitze Legeröhre haben oder Isophya costata, welche deutlich grösser und plumper sind mit gelben Fühlern und längerer Legeröhre.

Isophya costata

Isophya kraussii

Poecilimon gracilis

Poecilimon ornatus

Barbitistes serricauda

Leptophyes punctatissima

Leptophyes albovittata